Dr. Frank Schumann – Leiden und Gesellschaft

Shownotes

Seit ihrem Bestehen hat die Psychoanalyse immer wieder in sozial- und geisteswissenschaftliche Diskurse ausgestrahlt. Bereits in den 1930er Jahren versuchte der Kreis um Fromm und Horkheimer, Psychoanalyse für ein sozialwissenschaftliches und -philosophisches Forschungsprogramm zu erschließen. Dieser Versuch gehört nicht nur zu den ersten systematischen Vermittlungsbemühungen von Psychoanalyse und Gesellschaftstheorie. Er und seine theoretischen Verarbeitungen in den folgenden Generationen prägten darüber hinaus die sozialwissenschaftliche Perspektive auf die Psychoanalyse bis heute. Besonders trifft das auf die Stellung und Verwendung psychoanalytischer Konzepte in gesellschaftskritischen Ansätzen zu.

Frank Schumann zeichnet jene gesellschaftskritische Rezeptionsgeschichte der Psychoanalyse innerhalb der Frankfurter Schule in den Hauptzügen nach. Dabei spannt er einen Bogen von dem ersten interdisziplinären Forschungsprojekt bis hin zu dem jüngsten Ansatz von Axel Honneth. Damit wird ein Blick auf die systematischen Auslassungen und Verengungen ermöglicht, die sich trotz der bald 90 Jahre währenden Auseinandersetzung bis heute erhalten haben. Mit Hilfe der immanent ansetzenden Kritik der Rezeptionsgeschichte zeigt er Perspektiven und Potenziale auf, die für eine aktuelle Zusammenarbeit von Psychoanalyse und kritischer Sozialwissenschaft bedeutsam sein können.

Die vorgestellten Gedanken Schumanns gehen auf sein Dissertationsprojekt zurück, das er kürzlich an der Friedrich-Schiller-Universität Jena beendet hat.

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